Kreissparkasse Verden

Kreissparkasse Verden aktuell 02/17

Sehr geehrte Damen und Herren,

mit diesem Newsletter informieren wir Sie über folgende Themen:

• So sichern Sie sich gegen Berufsunfähigkeit ab
• Augen auf beim Preisvergleich im Internet
• Nach einem Einbruch: Das sollten Sie jetzt tun
• Konjunkturkommentar

Freundliche Grüße

Kreissparkasse Verden

So sichern Sie sich gegen Berufsunfähigkeit ab

Nachdenklicher Mann am Fenster

So sichern Sie sich gegen Berufsunfähigkeit ab

Eine Berufsunfähigkeitsversicherung sollte jeder haben, der im erwerbsfähigen Alter ist. Sie springt ein, wenn Sie nicht mehr arbeiten können. Lesen Sie, warum diese Versicherung so wichtig ist und wie Sie den besten Schutz erhalten.
Mitten im Berufsleben plötzlich ohne Arbeitseinkommen dazustehen, ist ein schwerer Schicksalsschlag. Die finanziellen Folgen einer Berufsunfähigkeit (BU) können Sie mit einer Versicherung  abfedern. 

Sie bekommen eine monatliche Rente aus der BU-Versicherung, wenn Sie
  • aus gesundheitlichen Gründen 
  • voraussichtlich für einen festgelegten Zeitraum (mindestens sechs Monate) 
  • ununterbrochen 
  • zu mindestens 50 Prozent 
Ihren erlernten bzw. letzten Beruf nicht mehr ausüben können.

Augen nicht verschließen

Wer nach dem Motto lebt „Ich bin gesund und mir wird schon nichts passieren“, handelt fahrlässig. Denn die Statistik zeigt leider, dass heute jeder fünfte Arbeitnehmer vorzeitig aus gesundheitlichen Gründen seinen Beruf aufgeben muss. Die finanziellen Konsequenzen für den Einzelnen können bitter sein. Die Zahlungen aus der staatlichen Erwerbsunfähigkeitsversicherung sind mager – wenn man sie überhaupt erhält. Die volle Erwerbsunfähigkeitsrente gibt es nämlich nur, wenn die betroffene Person nicht einmal mehr drei Stunden täglich arbeiten kann – und zwar in irgendeinem Beruf. 

Früh abschließen

Bitte beachten Sie: Die Versicherer kalkulieren jeden Fall individuell. Dazu wollen sie vom Antragsteller wissen, wie hoch das Risiko einer Berufsunfähigkeit ist. Deshalb werden Sie unter anderem nach bereits bestehenden Erkrankungen, dem ausgeübten Beruf oder gefährlichen Hobbys befragt. Machen Sie diese Angaben ehrlich. Sonst riskieren Sie den Versicherungsschutz. Übrigens: Je jünger und gesünder ein Antragsteller ist, umso niedriger sind die Beiträge für die Versicherung. 

Nicht am falschen Ende sparen

Als Faustregel gilt, dass eine BU-Versicherung etwa zwei Drittel des letzten Nettoeinkommens als Extrarente zahlen sollte. Bei einem monatlichen Netto von 1.500 Euro wären das 1.000 Euro. Setzen Sie die Versicherung nicht zu niedrig an.  Schließlich sollten Sie Ihren Lebensstandard mit den Zahlungen der Versicherung halten können. Ein Anhaltspunkt zu den Kosten: Für eine monatliche Berufsunfähigkeitsrente von 1.000 Euro muss ein 30-jähriger kerngesunder Büroangestellter mindestens 600 Euro an jährlichem Beitrag einkalkulieren. Der Beitrag hängt natürlich auch von den konkret vereinbarten Leistungen ab. 

Auf Alternativen ausweichen

In einzelnen Fällen lehnen Versicherer wegen bestehender Erkrankungen einen BU-Versicherungsantrag ab. Oder sie verlangen einen höheren Preis für die Absicherung. Wer keine BU-Police erhält oder sich den Schutz nicht leisten kann, hat eventuell andere Möglichkeiten, die zumindest eine Teilabsicherung bieten. Das kann zum Beispiel eine private Erwerbsunfähigkeitsversicherung sein, eine Unfallversicherung oder eine Schwere-Krankheiten-Versicherung. 

Haben Sie Fragen zur finanziellen Absicherung gegen den Verlust Ihrer Arbeitskraft? Ihr persönlicher Berater ist gerne für Sie da.

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Augen auf beim Preisvergleich im Internet

Ein roter und ein grüner Apfel

Augen auf beim Preisvergleich im Internet

Ob bei Reisen, Strom oder Versicherung – suchen Sie auch in Vergleichsportalen nach den günstigsten Anbietern? Beachten Sie ein paar Dinge, bevor Sie sich für ein konkretes Angebot entscheiden.
Ein Preisvergleich im Internet ist durchaus praktisch: Sekundenschnell erfahren Sie, wer die günstigsten Konditionen für ein bestimmtes Produkt oder eine Dienstleistung bietet. Über das Vergleichsportal können Sie oft auch gleich den Vertrag abschließen. Was Sie aber wissen sollten: Uneigennützig sind diese Portale nicht. Sie verdienen Geld mit der Werbung oder der Vermittlung neuer Kunden. Und es lohnt sich aus weiteren Gründen, genauer hinzusehen. 

So vergleichen Sie clever

1. Achten Sie auf die Voreinstellungen in den Eingabemasken. Beispiel Stromanbieter: Ist ein Häkchen für Zahlung per Vorkasse gesetzt? Soll ein Neukundenbonus bei der Ermittlung des günstigsten Preises berücksichtigt werden? Das kann das Ergebnis verzerren. Ebenfalls wichtig: Entsprechen Laufzeit und Kündigungsfrist Ihren Wünschen?

2. Bei Vergleichsportalen landen immer wieder Angebote in der Ergebnisliste ganz oben, die gar nicht günstiger als andere sind. Der Grund: Anbieter können für eine prominente Platzierung bezahlen. Manchmal werden diese Angebote als „Tipp“ gekennzeichnet oder offen als Anzeige. 

3. Nicht jeder Vergleichsrechner kommt zum gleichen Ergebnis. Die größte Transparenz erzielen Sie, indem Sie mindestens zwei Portale nutzen. Geben Sie jeweils die gleichen Daten ein. 

4. Der Preis ist nicht alles: Recherchieren Sie vor Vertragsabschluss, welche Erfahrungen andere Verbraucher mit dem Anbieter beziehungsweise Händler gemacht haben. Gibt es vielleicht sogar Beschwerden bei Verbraucherzentralen?

5. Nicht alle Unternehmen machen bei Vergleichsportalen mit. Sie sparen sich die Provisionen und setzen lieber auf den eigenen Vertrieb. Auch diese Anbieter können einen günstigen Preis bieten. 

6. Ein Anbieter kommt in die nähere Wahl? Schauen Sie sich auch die Preise auf seiner Internetseite an. Vielleicht sind die Konditionen sogar günstiger, wenn Sie einen Direktabschluss über den Anbieter machen. 

7. Besonders bei Finanzprodukten gibt es weitere Kriterien neben dem Preis. Eine Baufinanzierung zum Beispiel ist so komplex, dass Sie sich besser persönlich beraten lassen sollten. Achten Sie also darauf, welche Leistungen Sie für welchen Preis bekommen.

Fazit: Preisvergleichsportale können ein gutes Instrument sein, um sich einen Marktüberblick zu verschaffen. Die einzige Entscheidungsgrundlage sollte der niedrigste ermittelte Preis jedoch nicht immer sein.

Nach einem Einbruch: Das sollten Sie jetzt tun

Einbruchspuren in einem Wohnzimmer

Nach einem Einbruch: Das sollten Sie jetzt tun

Was für ein Schock! Sie kommen nach Hause und müssen feststellen, dass bei Ihnen eingebrochen wurde. Jetzt heißt es: Tief durchatmen und die richtigen Schritte einleiten. Unsere Checkliste hilft dabei.
1. Bringen Sie sich in Sicherheit

Sind die Einbrecher noch vor Ort? Versuchen Sie keinesfalls, die Täter selbst zu stellen. Verlassen Sie Ihr Haus oder Ihre Wohnung. Gehen Sie zu einem Nachbarn, in ein Geschäft oder öffentliches Gebäude in der Nähe. 

2. Rufen Sie die Polizei

Wählen Sie die Notfallnummer 110. Schildern Sie die Situation. Wie ist Ihr Name? Wo ist der Einbruch passiert? Wo sind Sie? Sind die Täter noch vor Ort oder schon weg? Warten Sie an einem sicheren Ort, bis Hilfe kommt. Betreten Sie Ihr Zuhause erst wieder, wenn die Polizei das erlaubt. 

3. Fotografieren Sie Beweise

Doch zunächst: Fassen Sie am Tatort nichts an. Räumen Sie nicht auf, bevor die Spurensicherung fertig ist. Fotografieren Sie anschließend eventuell vorhandene Einbruchspuren an der Haustür oder an Fenstern. Fotografieren Sie alles, was die Täter im Haus oder in der Wohnung verändert haben. Machen Sie Bilder von den Schäden, die durch den Einbruch entstanden sind. Eventuell fragt Ihre Versicherung danach.

4. Prüfen Sie, ob etwas gestohlen wurde
 
  • Sind noch alle EC- und Kreditkarten da? Falls nicht, lassen Sie die Karten sofort unter der Telefonnummer 116 116 sperren. 
  • Informieren Sie Ihre Sparkasse oder Bank, wenn Sparbücher gestohlen wurden. 
  • Ist Ihr Handy noch da? Falls nicht, sperren Sie es sofort bei Ihrem Handyanbieter. 
  • Informieren Sie das Bürgeramt bzw. das Bürgerbüro oder die Einwohnermeldestelle, wenn Ausweise geklaut wurden. 
  • Wurden Fenster eingeschlagen oder können Sie Türen nicht mehr richtig schließen? Beauftragen Sie einen Schlüsseldienst mit der Absicherung, damit kein zweiter Einbruch erfolgt. 
  • Notieren Sie in einer Liste alles, was gestohlen wurde. Legen Sie – wenn möglich – Fotos bei. Geben Sie eine Kopie der Liste bei der Polizei ab.

5. Benachrichtigen Sie Ihre Versicherungen

Rufen Sie bei Ihrer Hausratversicherung an. Sie ersetzt die Kosten für gestohlene Gegenstände. Schildern Sie den Einbruch. Schicken Sie eine Kopie der Stehlgutliste zusammen mit den Fotos der gestohlenen Gegenstände und der Einbruchschäden an den Versicherer. 

Wenn Sie in Einbruchschutz investieren, können Sie dafür staatliche Fördermittel nutzen. Bei der KfW bekommen Sie Zuschüsse oder besonders zinsgünstige Kredite.

Der Konjunkturkommentar von Dr. Ulrich Kater*

Deutschland: Wirtschaftsvertrauen unerwartet verschlechtert

Dr. Ulrich Kater, Chefvolkswirt der DekaBank

Der Konjunkturkommentar von Dr. Ulrich Kater*

Deutschland: Wirtschaftsvertrauen unerwartet verschlechtert

Die Stimmung der Unternehmen hat zum Jahresauftakt einen empfindlichen Dämpfer erhalten. Das ifo-Geschäftsklima sank wegen einer scharfen Korrektur der Geschäftserwartungen deutlich von 111,0 Punkten auf 109,8 Punkte. Im Gegensatz zu den Geschäftserwartungen blieb die Lagebeurteilung stabil auf hohem Niveau. Der Zeiger der ifo-Uhr steht weiterhin im „Boom“-Quadranten, bewegte sich aber in Richtung „Abschwung“.
Die Konjunktur läuft derzeit gut. Darauf deuten nicht nur die Einkaufsmanagerindizes hin, auch die unverändert gute Lagebeurteilung der Unternehmen im ifo-Konjunkturtest unterstreicht dies. Doch erste Wolken werden am Horizont sichtbar. Eine sehr düstere Wolke treibt derzeit über den Atlantik – eine drohende Zunahme des Protektionismus. Erste Befürchtungen nach der Bekanntgabe des Ergebnisses der US-Präsidentschaftswahl wurden vorläufig durch gemäßigte Aussagen Donald Trumps zerstreut. Doch spätestens bei den Personalentscheidungen wurde klar, dass die protektionistischen Äußerungen mehr als nur Wahlkampfgetöse gewesen sein könnten. Zuletzt weckten Aussagen wie „sie werden für jedes Auto, das in die USA kommt, 35 Prozent Steuern zahlen“ oder die Aufkündigung der pazifischen Freihandelszone TPP ernsthafte Sorgen. Diese dürften maßgeblich für die schlechtere Stimmung der exportorientierten Industrie verantwortlich gewesen sein. Dass die Exporterwartungen dennoch gestiegen sind, lässt sich damit erklären, dass diese nur auf Sicht von drei Monaten abgefragt werden, während die Geschäftserwartungen einen längeren Zeithorizont von einem halben Jahr haben – und gegenwärtig läuft die Weltkonjunktur noch.

Aber nicht nur in der Industrie sind die Erwartungen zurückgegangen, sondern auch im Handel und der Bauwirtschaft. Dort waren in den vergangenen Monaten Spitzenwerte bei der Zuversicht der Unternehmen zu beobachten. Auch wenn sich die Rahmenbedingungen – wie der ausgezeichnete Arbeitsmarkt mit einer hohen Beschäftigtenzahl und ordentlichen Lohnzuwächsen – unverändert als Trumpf erweisen, gibt es ein paar Änderungen. So sind die Zinsen zuletzt wegen der Entwicklungen in den USA und einer Auspreisung der Deflationsängste wieder angestiegen. Dies könnte insbesondere die hohen Erwartungen der Bauwirtschaft etwas gedämpft haben.

Um die Konjunktur im ersten Quartal muss man sich derzeit keine Sorgen machen. Die unverändert hohe Lagebeurteilung der Unternehmen, die guten Einkaufsmanagerindizes und die gestiegene Kapazitätsauslastung wirken beruhigend. Die Zukunftsperspektiven verdüstern sich aber infolge der aufziehenden Wolken eines zunehmenden Protektionismus. Ob sich aber daraus ein Sturm zusammenbraut, steht noch nicht fest, die Risiken aber sind gestiegen.

*Der Autor ist Chefvolkswirt der DekaBank